DER BAUSV 6/2018


Wolfgang Breyer


Partnering

Effizienzsteigerungen bei der Abwicklung komplexer Bauprojekte


Mit dem Partnering hat der Bausektor an Struktur und Effizienz gewonnen. Komplexe Projekte können durch die strategische Vernetzung und zeitliche Abfolge von Prozessen sowie eine offenere Kommunikation produktiver gestaltet werden. Dieser Beitrag stellt schematisch und strukturiert verschiedene Modelle des Partnering vor und klärt, welche Rolle Bausachverständige in einem solchen System einnehmen, gefolgt von einem Ausblick auf die künftige Entwicklung im deutschen Rechtsraum.

1. Ausgangslage

Die rechtliche Abwicklung komplexer Bauprojekte erfolgt in Deutschland nach wie vor auf Basis vieler einzelner bilateraler Vertragsbeziehungen. In einigen Ländern kommen derweil bei entsprechenden Vorhaben Mehrparteienvereinbarungen zum Einsatz. Nach den bisherigen Erfahrungswerten führt dies weit überwiegend zu Bauzeit- und Kosteneinsparungen. Der neu gegründete Arbeitskreis XI des Deutschen Baugerichtstags – den der Autor gemeinsam mit Dr. Alfons Schulze-Hagen leitet – setzt sich mit der Frage auseinander, wie Großprojekte künftig auch hierzulande auf Grundlage innovativer Vertragsmodelle aufgesetzt und durchgeführt werden können und wie eine entsprechende rechtliche Grundlage im deutschen Rechtsraum auszugestalten wäre.

Die Vorbilder hierfür stammen aus England (PPC 2000), den USA (»Integrated Project Delivery – IPD«) und Australien (»Project Alliancing«). Bei den dort entwickelten Mehrparteienvereinbarungen schließen sich die für den Projekterfolg wichtigsten am Bau Beteiligten in einem Vertrag zusammen, um diesen gemeinsam zu verantworten. Auch in Deutschland gibt es gerade in jüngster Zeit zahlreiche Initiativen, die in diese Richtung gehen. So etwa das Forschungsvorhaben »Alternative Vertragsmodelle zum Einheitspreisvertrag für die Vergabe von Bauleistungen durch die öffentliche Hand« des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit, welches sich derzeit in Bearbeitung befindet.


2. Grenzen konventioneller Projektabwicklungsmodelle

Die Probleme, die bei der Durchführung großer und komplexer Baumaßnahmen regelmäßig auftreten, lassen sich im Allgemeinen den folgenden Ursachen zuordnen: Die hierzulande gängige Projektabwicklung sieht eine strikte Trennung von Planung und Bau vor, die zu einer erst späten Einbindung der ausführenden Unternehmer führt.

Die Kenntnisse und Erfahrungen dieser am Bau beteiligten Gruppe kann bei Entwicklung der Planung daher nicht genutzt werden. In der Folge werden regelmäßig Anpassungen der Planung erforderlich, es entsteht Streit aufgrund von Missverständnissen, Fehleinschätzungen und Unsicherheiten hinsichtlich der Auslegung der bauvertraglichen Leistungsbeschreibung.

Das fehlende gemeinsame Verständnis aller Beteiligten von der Bauaufgabe führt im Ergebnis zu einer Erhöhung des Nachtragsrisikos und somit in der Regel dazu, dass Kostenobergrenzen und Termine nicht eingehalten werden.

 

Den ganzen Beitrag können Sie in der Dezember-Ausgabe von »Der Bausachverständige« lesen.
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