DER BAUSV 6/2018

Verfärbung von Pflastersteinen aus Beton infolge der Verschmutzung durch anstehenden Boden

Karl-Uwe Voß


Verfärbungen an Betonpflastersteinen durch Fugenmaterialien


1 Einleitung

In der Vergangenheit wurde bereits mehrfach darüber berichtet, dass herkömmliche Fugenmaterialien, wie sie üblicherweise zum Verfugen von Pflasterdecken und Plattenbelägen verwendet werden, auf Flächenbelagsprodukten aus Beton (Pflastersteine und Platten) einwirken und dort zu Verfärbungen führen können [4], [8]. Derartige Verfärbungen haben häufig eine große Ähnlichkeit mit flächig auftretenden Ausblühungen, weshalb sie selbst von Fachleuten oftmals verwechselt werden (siehe Abb. 1 und Abb. 2).

Gerade aufgrund der Vielzahl nachweislicher Fehlbeurteilungen von Verfärbungsursachen ist es unumgänglich, dass Sachverständige im Rahmen der gutachterlichen Bewertung von verfärbten Pflasterdecken konkrete Untersuchungen durchführen müssen, um zwischen klassischen Ausblühungen und anderen Verfärbungen differenzieren zu können. Hierfür kommen sowohl einfache orientierende Tests als auch aufwendigere Nachweismethoden infrage:

  • Durchführung eines einfachen Salzsäuretests idealerweise unter einem Digitalmikroskop (Das Problem des Salzsäuretests besteht darin, dass bereits geringe Mengen an Carbonaten zu einem deutlichen Aufschäumen führen, weshalb es sich bei diesem Test nur um einen sehr groben Vortest, nicht aber um eine sachgerechte Nachweisführung handelt);
  • digital- und dünnschliffmikroskopische Untersuchung der Produkte;
  • Röntgenbeugungsanalyse der Verfärbungen;
  • rasterelektronenmikroskopische Untersuchung der Produkte in Verbindung mit einer EDX-Analyse der Verfärbungen.

So können Verfärbungen oder Verschmutzungen der Belagsprodukte in vielen Fällen nicht nur durch das verwendete Fugenmaterial, sondern auch durch andere Fremdstoffe, wie zum Beispiel in der Nähe der Fläche lagerndem Boden oder Dünger, verursacht werden (siehe Abb. 3). Aufgrund der deutlich gestiegenen Reklamationshäufigkeit bezüglich Verfärbungen von Betonpflasterdecken startete die MPVA Neuwied GmbH im März 2017 ein durch 22 Firmen und den Betonverband Straße, Landschaft, Garten e.V. (SLG) finanziell, materiell und fachlich unterstütztes Forschungsvorhaben, im Rahmen dessen die Einflüsse auf die Verfärbungsneigung von Betonpflastersteinen sowie Maßnahmen zu deren Beseitigung untersucht werden sollten.

2 Untersuchungsprogramm

Im Rahmen dieses Forschungsvorhabens wurden 58 Serien von Betonpflastersteinen bzw. -platten und 29 Fugenmaterialien von 19 Betonwarenproduzenten zur Durchführung der Untersuchungen zur Verfügung gestellt. Bei den Pflasterstein- und Plattenmaterialien kamen Produkte mit unterschiedlichen Farben und Oberflächenbearbeitungen, mit und ohne Massenhydrophobierung sowie mit und ohne Oberflächenvergütung zur Anwendung.

Als Fugenmaterialien kamen handelsübliche, am Markt als Standardware erhältliche Materialien, darunter Basaltsplitte, Kalksteinsplitte, Quarz- und Moränensande sowie Schlacken zum Einsatz.

 

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