DER BAUSV 4/2018

Blasenbildung in der Bodenbeschichtung der Küche
Blasenbildung in der Bodenbeschichtung der Küche

Peter Heller


Fußböden in gewerblichen Küchen aus Sicht des Sachverständigen


Zusammenfassung

Fußböden in gewerblichen Küchen mit sämtlichen zugehörigen Arbeitsbereichen müssen sehr hohen Anforderungen genügen. Außer den »normalen« mechanischen Beanspruchungen, die für Industrieböden typisch sind, unterliegt der Fußboden in einer gewerblichen Küche ausgeprägten thermisch-hygrischen Belastungen. Bei mangelhafter Ausführung treten daher Schäden auf, die in der Regel gravierend sind und außer den Fußboden unter Umständen auch Bauteile der angrenzenden Bausubstanz betreffen. Innerhalb der vergangenen 15 bis 20 Jahre bis einschließlich heute wurden vom Autor des vorliegenden Beitrags zahlreiche Schadenfälle untersucht. Dabei zeigte sich, dass trotz aktuell gegenteiliger Tendenzen eine zweite Abdichtungsebene aus technischer Sicht immer noch sinnvoll ist, um im Falle des Versagens der Verbundabdichtung oder dortiger Mängel das Risiko umfassender Schäden am Bauwerk zu minimieren.

1. Anforderungen

An Fußböden in gewerblichen Küchen, wie z.B. Küchen für Kantinen, Hotelküchen oder Küchen für die Gemeinschaftsverpflegung in Krankenhäusern, sind zahlreiche Anforderungen zu stellen. Unter anderem muss der Fußboden rutschhemmend, gut zu reinigen, chemisch beständig gegenüber zahlreichen Substanzen und zudem mechanisch hoch belastbar sein. Eine weitere Anforderung, die von außerordentlicher Wichtigkeit ist, ergibt sich allein schon aus den Landesbauordnungen der Bundesländer. Demnach müssen Bauwerke und Bauteile so geplant werden, dass durch Wasser oder Feuchtigkeit keine Schäden oder unzumutbare Belästigungen entstehen. Für gewerbliche Küchen bedeutet dies, dass für den Fußboden nur solche Bauweisen anzuwenden sind, die dieser Anforderung sicher und dauerhaft gerecht werden können. Dabei muss man sich darüber im Klaren sein, dass die Ausführung von Abdichtungen für gewerbliche Küchen eine planerisch und handwerklich außerordentlich anspruchsvolle und komplexe Aufgabe darstellt.

In Zusammenhang mit dem Abdichtungskonzept des Küchenbodens sind umfangreiche Überlegungen erforderlich. Sie müssen sich auf die Abdichtung des Küchenbodens selbst mit allen Anschlüssen an angrenzende Bauteile und außerdem auf die Entwässerung erstrecken.

2. Abdichtungsbauarten

Vielfach wurde in den letzten Jahren aus Kostengründen versucht, gewerbliche Küchen allein mit Verbundabdichtungen (AIV) abzudichten. Die Erfahrung des Autors hat jedoch gezeigt, dass sich dieses Abdichtungskonzept in der Praxis nur bedingt bewährt hat und das Risiko umfangreicher Schäden am Bauwerk mit sich bringt für den Fall, dass die AIV fehlerhaft ist bzw. versagen sollte.

Gewerbliche Küchen mussten gemäß Teil 5 der DIN 18195 [1] mit bahnenförmigen Abdichtungen versehen werden. Es hat sich folgendes Abdichtungskonzept für Bodenflächen an einer Vielzahl von Objekten langfristig und somit als anerkannte Regel der Technik bewährt:

  • wasserdichte Nutzschicht in Form von flüssig zu verarbeitenden Abdichtungsstoffen im Verbund mit Fliesen- und Plattenbelägen (AIV), Beanspruchungsklasse C, mit zusätzlicher „„Bauwerksabdichtung; es eignen sich hier in erster Linie Kunststoff- bzw. Elastomerbahnen.

An den Wandflächen kann ein wasserdichter Wandbelag gleichzeitig auch die Aufgabe der Bauwerksabdichtung an der Wand übernehmen. Hier haben sich flüssig zu verarbeitende Abdichtungsstoffe im Verbund mit Fliesen- und Plattenbelägen (AIV-F) bewährt. Diese Bauweise entspricht den heutigen anerkannten Regeln der Technik. Die Wandabdichtung muss mit den anderen Komponenten der Bauwerksabdichtung, unter anderem der Bodenabdichtung, fachgerecht wasserdicht verbunden sein. Liegt eine hohe Beanspruchung vor, muss die Abdichtung auch für diese Beanspruchung geeignet sein (Beanspruchungsklasse C nach dem Merkblatt »Verbundabdichtungen« [2]).

 

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