DER BAUSV 6/2019

Abb. 4: Mit dem Schmetterlingsporling bewachsene Buchenholzdübel

Johann Müller, Eckhard Melcher, Johannes Welling


Bekämpfung von Holz zerstörenden Organismen mit selbstregulierenden Heizkabeln


Holz zerstörende Insekten und Pilze kommen in und außerhalb von Gebäuden vor. Deren Bekämpfung hat sich – ebenso wie seit einigen Jahren die Hitzebehandlung des Echten Hausschwamms – sinnvollerweise auf den Innenbereich spezialisiert. Zwar werden Außenwände, wie beispielsweise eine Fachwerkkonstruktion, in diese Maßnahmen einbezogen, aber über Bekämpfungen an direkt bewitterten Holzkonstruktionen wird kaum berichtet. In der Regel werden befallene Konstruktionshölzer der Einfachheit halber ausgewechselt.

Schäden durch Holz zerstörende Organismen an direkt bewitterten Holzelementen – z. B. Aussichtstürmen [1] – treten oftmals nur an bestimmten Teilen einer Konstruktion auf, wie etwa ein Insektenbefall an der Sonnenseite oder ein Pilzbefall an unzureichend baulich geschützten Stellen. In vielen Fällen wird die Sanierung eines Schädlingsbefalls im Außenbereich dadurch erschwert, dass die Objekte mit größeren Fahrzeugen nur schwer erreichbar sind.

Dies führt zwangsweise dazu, dass der Transport von notwendigem Equipment, wie beispielsweise die Heizluftbekämpfung sie erfordert, zu einem erhöhten Kostenaufwand führt. Da auch chemische Bekämpfungsmittel in der Regel im bewitterten Bereich nicht infrage kommen, wurden Überlegungen dazu angestellt, wie eine Bekämpfung eines örtlich begrenzten Befalls unter den in der Praxis vorgefundenen Bedingungen mit vertretbarem Technikaufwand durchführbar ist.


1 Ausgangssituation

Thermische Verfahren zur Bekämpfung eines Schädlingsbefalls haben sich seit Jahrzehnten sowohl im Vorrats- [2] als auch Materialschutz [3] bewährt. Neben dem etablierten Heiß- bzw. Warmluftverfahren kommen beim Holzschutz vermehrt elektrophysikalische Verfahren [4] zum Einsatz, wobei neben dem Hochfrequenzverfahren vorrangig die Mikrowellentechnik angewendet wird [5, 16].

Kontaktverfahren, bei denen die Wärme mittels Heizstäben oder Heizmatten zugeführt wird, haben sich in der Praxis bisher kaum durchsetzen können. Ein Grund hierfür dürfte die aufwendige Temperaturregelung sein, um eine Überhitzung des Holzes zu vermeiden [6]. Diese Regeltechnik kann jedoch entfallen, wenn die eingesetzten Heizelemente selbstregulierend arbeiten; derartige Heizkabel werden seit Jahren angeboten.


2 Verfahrensbeschreibungen

Das Heißluftverfahren wurde bereits in den 1930er-Jahren [7] entwickelt und seitdem erfolgreich eingesetzt. Zur Erzeugung der Wärme werden Heißluftgeneratoren verwendet, von denen die Wärme über Rohrleitungen an bzw. in die zu beheizende Konstruktion geführt wird. Jedoch muss das betroffene Bauwerk in der Regel zuvor thermisch von der Umgebung abgetrennt werden, damit die warme bzw. heiße Luft möglichst im Objekt verbleibt. Dem so vorbereiteten Objekt wird nun so lange Wärme zugeführt, bis die für die Abtötung erforderliche Temperatur erreicht ist, wobei diese dann über einen Zeitraum von mindestens einer Stunde beibehalten werden muss.

Ein Nachteil dieses Verfahrens ist der enorme Energieaufwand, der vor allem dadurch bedingt ist, dass nicht zu behandelnde Bauteile, wie Mauerwerk oder Fußböden, zwangsweise mit erwärmt werden. Weiterhin weisen die zu behandelnden Gebäude oftmals eine unzureichende thermische Isolation auf.

Im Gegensatz dazu wird bei den ebenfalls seit den 1930er-Jahren [8] angewandten elektrophysikalischen Verfahren (HF- und Mikrowellenverfahren) die Wärme durch Wechselwirkung der elektromagnetischen Strahlung mit dipolaren Molekülen (z.B. Wasser) erzeugt. Wärmeentwicklung und -verteilung im Holz hängen dabei von zahlreichen Faktoren ab, wie z.B. Anordnung der Antennen und deren Abstand zur Holzoberfläche [9].


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