Der Anteil an GALABAU-Produkten mit Oberflächenvergütungen hat sich in den letzten Jahren mit der steigenden Bedeutung der Optik und der Reinigungsfähigkeit kontinuierlich erhöht. So kann der sinnvolle Einsatz entsprechender Vergütungssysteme u.a. dazu genutzt werden, die Wasseraufnahme der Produktoberflächen zu reduzieren und damit auch deren Anschmutzungsverhalten und die Reinigungsfähigkeit, beispielsweise gegenüber Ölen, Fetten, Säften oder auch Wein zu verbessern. Neben der Verbesserung des Anschmutzungs- und Reinigungsverhaltens zieht die Verwendung von Oberflächenvergütungen nicht selten auch eine Reduzierung der Ausblühungsneigung der Produkte nach sich (siehe Abschnitt 6 aus [1]).
Vergütungssysteme werden auch verwendet, um die Optik der Produkte zu beeinflussen. So zeichnen sich die meisten der schichtbildend vergüteten Produkte durch einen besonderen Glanz aus, der einen Eindruck von Sauberkeit, Hygiene und besonders hochwertigen Eigenschaften vermittelt.
Auch die Produktfarbe an sich wird häufig durch die Verwendung entsprechender Vergütungssysteme optimiert. In den Werbebroschüren findet man diesbezüglich teilweise Begrifflichkeiten wie »Anfeuern der Farbe« oder »Steigerung der Farbbrillanz«.
Anmerkung: Der Erfolg des Einsatzes von Vergütungsmaßnahmen zur Reduzierung der Ausblühneigung ist davon abhängig, um welche Art von Ausblühungen (Primär-, Sekundär- oder Tertiärausblühungen) es sich handelt. Erst nach Kenntnis der Art der Ausblühungen können sachgerechte Maßnahmen zur Reduzierung der Ausblühneigung festgelegt werden.
Wie in der Einleitung ausgeführt wurde, werden Oberflächenvergütungen in erster Linie aus optischen Gründen eingesetzt. Der Einfluss auf die technischen Produkteigenschaften ist im Gegensatz dazu normalerweise gering. Darüber hinaus handelt es sich bei vergüteten Produkten normalerweise um hochpreisige Artikel. Vor diesem Hintergrund verwundert es nicht, dass auch der Anteil an Reklamationen aufgrund optischer Beeinträchtigungen bei vergüteten Produkten immer weiter zunimmt.
Befeuert wird das hohe Anspruchsdenken der Kunden u.a. durch die Hochglanzbroschüren einiger Produktlieferanten, die den Eindruck erwecken, dass die im hohen Preissegment angesiedelten Produkte »Alleskönner« sind, die nicht nur die üblichen technischen Eigenschaften der Betonprodukte aufweisen, sondern auch noch eine besondere Optik (u a. Glanzgrad) besitzen und quasi nicht verschmutzen.
Im Ergebnis führt dies zu unrealistisch hohen Erwartungen der Kunden, weshalb selbst geringe Verfärbungen oder Kratzspuren – unabhängig von der vorliegenden Beanspruchung – seitens der Nutzer reklamiert werden (siehe Abb. 1).
Oberflächen von Befestigungselementen sind nach der Applikation von Vergütungssystemen chemisch anders zusammengesetzt als die zementgebundenen Grundprodukte. Dies führt ggf. auch zu veränderten Eigenschaften der Produktoberflächen.
So werden einige Eigenschaften der Produktoberflächen durch die Applikation der Vergütungssysteme ggf. verbessert (so z.B. die Optik, das Anschmutzungsverhalten oder die Reinigungsfähigkeit), während andere Eigenschaften durch die Applikation dieser Systeme nicht selten negativ beeinflusst werden (z.B. UV-Beständigkeit, Gleit- und Rutschwiderstand oder Reinigungsmittelempfindlichkeit der Produkte).
Aus diesem Grund empfiehlt sich gerade bei Verwendung vergüteter Befestigungselemente dringend das Studium der Verlege- und Einbauanweisungen der vergüteten Produkte.
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